✈ One night in Bangkok

Rooftopbars, Inifinitypools und Ladyboys. Wer trotz schwerer Beine - dank der mühsamen Tretbootexkursion im Lumphinipark - noch immer nicht müde geworden ist, hat nun die Möglichkeit, sich eine der außergewöhnlichsten Erfahrungen im Bereich asiatischer Nachtkultur hinzugeben. Der Abend beginnt zunächst gemütlich am hoteleigenen „Infinitypool". Ja genau, das ist dieser Pool, der rund 150 Meter über dem Boden beginnt und scheinbar irgendwo in metropolen Wolkenkratzern endet. Bangkok ist voll davon. Und Instagram erst. Um nun also eines dieser spektakulären Sonnenuntergangsfotos am Pool zu erhaschen, gehört nicht nur das richtige Timing, sondern auch jede Menge Geduld dazu. Immerhin fechten hier Asiaten und Deutsche mit ihren 200-Baht-Selfiesticksäbeln abends ihre Mensuren aus. Da die besten Plätze doch ohnehin fast rund um die Uhr wie am Adriastrandbad von Lignano mit beige-gebleichten Handtüchern aus schwäbischem Frottee ausgelegt sind, hält man sich auch nicht lange auf, sondern ordert gleich ein TukTuk und fährt in Richtung Khao San. Die Partymeile, oder so. Hier schlägt das Herz eines jeden Studenten, der mit zwei, drei Euro im Börserl bisher nicht wusste, ob er nun etwas essen soll oder doch lieber ein Bier trinken möchte, höher. Hier geht nämlich beides. Und das hervorragend, denn für Thais ist Streetfood eine Art Kunst. Hier gibt es Einfaches wie Pad Thai oder Mango sticky Rice für eher Bodenständige aber auch Extravagentes wie Skorpione am Spieß für Mutige. Meine Empfehlung: Khao Pad Gung oder auch bekannt als Eierreis, kennt man auch bei uns, schmeckt dort aber wesentlich authentischer. 

 

Die Khao San Road ist aber nicht nur aufgrund der günstigen Kost berühmt geblieben. Die Straße steht vor allem für traditionelle, thailändische Tourismus-Sexkapaden. Wer mit dem Begriff „PingPongShow“ etwas anfangen kann, schätzt wahrscheinlich ebenso parfümierte Ladyboyparaden: Transgenderfeste, ausgetragen zwischen käuflicher Liebe und düsteren Nachtlokalen. Conchitas hierzulande könnten sogar etwas neidisch werden. Doch eines der seltsamsten Angebote dieses Abends - inmitten des Khao San-Trubels - war der sogenannte „Monkeyblowjob". Spätestens hier mündete meine Neugierde in Ekel, worauf mir ein Wechsel in ein nobleres Etablissement für angebracht schien. „Keine Flip-Flops, keine kurzen Hosen, keine Ruderleiberl“ - strahlte plötzlich ein Schild entgegen. Der erste Club mit Dresscode stellte also bereits beim Eingang sicher, dass uns hier bestimmt keine beigen Frotteetücher oder sonst etwas aus dem Schwabenland erwarten würde.


Im 68. Stock des State Towers von Bangkok erlebt man nicht nur einen 360 Grad Ausblick auf Thailands Metropole bei Nacht, sondern auch die teuersten Cocktails, die eine Rooftopbar in Thailand überhaupt anbieten kann. Der perfekte Ausklang für eine Nacht in Bangkok, rund 250 Meter über der Erde. Ja, und auch wenn ich Ausdrücke wie „Asiaholic“ oder „Western Bangkokians“ bisher für überzogen und lahm empfunden habe, so verstehe ich nun doch ein wenig die Begeisterung für die zweithäufigst-besuchte Stadt der Welt..


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